Schlemmen in den Kaiserbädern
Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin sind die drei berühmten Seeheilbäder am Ende der Insel Usedom (Tipp: Usedom Urlaub), deren große Vergangenheit sie mit Fug und Recht zu „Kaiserbädern“ macht. Weltläufig und mondän mit bis zu 70 Meter breiten weißen Sandstränden, mit Seebrücken und luxuriösen Hotels (Tipp: Usedom Hotels), dabei voller Charme und Herzlichkeit, die jährlich viele Kur- und Wellness-Urlauber anzieht.
Den kulinarischen Genüssen, die sich den Erholung Suchenden in den drei Badeorten bieten, sei dieser kleine Überblick gewidmet, wofür wir uns zunächst die Küche der Region in Erinnerung rufen: Usedom gehört zu Mecklenburg-Vorpommern, das im Allgemeinen für seine bodenständige und nördlich-deftige Küche bekannt ist. Kartoffeln (auch Tüften genannt) spielen eine große Rolle, Grünkohl und Süßsaures sind ebenfalls beliebt. Meer- und Süßwasser-Fische bereichern in vielerlei Formen die Speisekarte: „Gebackener Spickaal“ und „Braden Maischull“ (gebratene Maischolle) sind traditionelle Fischgerichte, die man in heimischen Gaststätten probieren kann. Haltbar gemacht wird der Fisch immer schon mittels Räuchern: Der Appetit anregende Geruch der Räucherkammern begleitet den Besucher die ganze Küste entlang.
Heringsdorf: Die Neue Pommersche Küche
Eine andere kulinarische Welt betritt der Gast jedoch in Heringsdorf, wo der Spitzenkoch Jörg Gleißner im „Restaurant 1900“ in der Villa St. Hubertus seine „Neue Pommersche Küche“ zelebriert. Weiße Tischdecken, gedämpftes Kerzenlicht im stilvollen Ambiente direkt an der Strandpromenade ergeben das passende Umfeld für ein Erlebnis, das dem Genießer Überraschungen bietet wie etwa Rauchfischpralinés, scharfe Honig-Senf-Früchte oder köstliche schwarze Nüsse.
Die „Neue Pommersche Küche“, die Gleißner als eingetragenes Label hat schützen lassen, basiert auf zwei Hauptgedanken: Einerseits sollen geschichtliche Werte in Form von Rezepturen bewahrt und nach heutigen ernährungsphysiologischen Erkenntnissen aus regionalen Produkten zubereitet werden. Andrerseits will man die historisch gewachsenen Rezepturen „trendig darstellen“, also auch zeitgemäßer Kreativität freien Lauf lassen.
Und die Ergebnisse sprechen für sich, z.B. der Kidasch, eine Pommersche Vorspeisenspezialität aus mariniertem Krebsfleisch, eingelegtem Schafskäse, Honiglachs & Rauchfisch-Pralinés, die mit einem Salatbukett, Senffrüchten und geröstetem Schwarzbrot gereicht wird. Auch das „Heringsfilet Altpommern” in Senf-Kräuterkruste kann den Gast entzücken, genau wie die moderne Interpretation des traditionellen „Zanderfilet auf Haferstroh“ mit Wildkerbelsauce und pommerschen Kartoffeln.
Der Usedomer Grand Schlemm
Wer Anfang Mai die Kaiserbäder besucht, hat die Gelegenheit, den „Usedomer Grand Schlemm“ mitzuerleben: die kulinarische Strandmeile ist ein Event am Strand von Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin, der hungrigen Teilnehmer an neun Gourmet-Picknickplätzen Spezialitäten der örtlichen Spitzenrestaurants serviert – beginnend mit Champagner in der Austern-Bar. Genüsslich wandert man die neun Stationen entlang, deren aromatische Köstlichkeiten sich zu einem veritablen 9-Gänge-Menü zusammen setzen.
Das Menü wechselt von Jahr zu Jahr, doch darf man Erzeugnisse gehobener Kochkunst erwarten wie etwa die „Miniatur vom Tafelspitz mit Apfelkren“, die „Gelatine von der Maispoularde mit Fruchtgemüse und Safranrisotto“ oder die „„Tarte Brûlèe von Mascarpone und Zitrone“ aus vergangenen Jahren.
Die Tour startet in Ahlbeck und kostet im Jahr 2009 69,- Euro. Frühes Buchen empfiehlt sich, da es nur 400 Tickets für die begehrte Veranstaltung geben wird.
Das Comeback des Ostseeschnäpels
Lange Zeit war er fast verschwunden, doch nun gibt es ihn wieder in ausreichender Menge: der delikate Ostseeschnäpel mit seinem festen, mageren Fleisch – auch bekannt als Steinlachs – ist in seine Heimatgewässer zurückgekehrt. Bund und Land unterstützten die Wiederansiedlung in der Pommerschen Bucht, im Stettiner Haff und im Achterwasser, so dass der beliebte Speisefisch nun wieder die Speisekarten der örtlichen Restaurants bereichert und zunächst als „kulinarische Sensation“ gefeiert wurde. Ob an Weißweinsauce, im Teigmantel oder als delikate Suppe - der Ostseeschnäpel ist eine wohlschmeckende und zudem gesunde Spezialität, die aus der Vielfalt der „Neuen pommerschen Küche“ hervortritt und den Gaumen von Einheimischen und Gästen verwöhnt.
Weder Fisch, noch Fleisch, sondern die Kartoffel steht dann im September im Mittelpunkt des Interesses: Das Kartoffelfest mit den darauf folgenden „Tüftentagen“ findet am zweiten Wochenende statt und gibt den Köchen der drei Heilbäder Gelegenheit, ihre speziellen Leckereien rund um den Erdapfel zu präsentieren – was natürlich nicht heißt, dass die Gerichte durchweg vegetarisch wären!
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Falls wir Ihren Appetit auf die kulinarischen Abenteuer in den Kaiserbädern geweckt haben, empfehlen wir für Ihre Reise die folgenden Hotels: Hotel in Ahlbeck, Hotel in Heringsdorf, Wellness Hotel Heringsdorf, Hotel in Bansin