Lüneburger Heide: Kulinarisches aus dem Land der Heidschnucken
Die Lüneburger Heide ist bekannter als das Bundesland Niedersachsen, in dem sie liegt: Die Wald- und Wasser-reiche Kulturlandschaft mit ihren sanften Hügeln und mehreren gepflegten Naturparks hat Aktiv-Urlaubern, Naturfreunden und Wellness-Genießern (Tipp: Wellnesshotel Lüneburger Heide) einiges zu bieten – darunter auch kulinarische Freuden, die „Lust auf mehr“ machen.
Der andere Geschmack: die Heidschnucke
Heidschnuckenfleisch schmeckt nicht nach Lamm und schon gar nicht nach Hammel, sondern verwöhnt dem Gaumen mit einem unverwechselbaren Wild-Geschmack. Die höchst genügsamen Heideschafe sind verwandt mit dem auf Sardinien und Korsika lebenden Mufflon-Schaf und tragen durch das Abfressen (schnucken = naschen) der Nadel- und Laubbaumschößlinge dazu bei, die Heidelandschaft vor der Verholzung zu schützen und so ihren Charakter zu bewahren.
Die Restaurants der Region servieren das Fleisch der Heidschnucke vor allem als Heidschnuckenbraten aus der Keule, z.B. mit Birne, Butterbohnen und Heidekartoffel, aber auch mit Preiselbeeren, Rotkohl, Rosenkohl, Pfifferlingen, Kronsbeeren oder Apfelmus. Auch Heidschnucken-Lammrücken, Heidschnucken-Koteletts und Heidschnucken-Gulasch sollte man probieren! Zu allen Heidschnucken-Gerichte passt ein trockener Spätburgunder.
Kleine Fische ganz groß
Eine weitere regionale Delikatesse ist der „Stint“. Er hat Saison von Ende Februar bis in den April, denn zu dieser Zeit wandert der kleine lachsartige Fisch, der sonst in den Küstengewässern der Nordsee lebt, zur Fortpflanzung in den Unterlauf der Elbe ein.
Früher schwamm der Stint durch das Flüsschen Ilmenau bis hinein nach Lüneburg, wo er dem Lüneburger „Stintmarkt“ seinen Namen gab. Bei der Zubereitung wird der Kopf des Stints für gewöhnlich entfernt, Schwanz und die Gräten können dagegen bleiben, da sie ausgesprochen zart sind. Der Stint wird gebacken oder in Roggenmehl gewendet und in Butter und Speck gebraten. Als Beilage werden Bratkartoffeln, Kartoffelsalat und Apfelmus gereicht. Auch geräuchert oder wie Brathering sauer eingelegt wird der Stint angeboten.
Nu lat die dat smecken: Kartoffeln und Gemüse
Mit den Kartoffeln ist die Heidelandschaft besonders verbunden: Es gibt rote, blaue und violette Heide-Kartoffeln, gekocht, gebraten oder als Salzkartoffel serviert. Die „tolle Knolle“ wird auch als „Gold der Heide“ bezeichnet und ist aus dem Wirtschaftsleben der Lüneburger Heide nicht wegzudenken.
Von zahlreichen Bauernhöfen wird dieses „Gold“ mit dem besonders ursprünglichen Kartoffelgeschmack sackweise am Straßenrand angeboten – wer mit dem Auto kommt, sollte die Gelegenheit nutzen! Das kleine Dorf Hösseringen hat der Heidekartoffel im dortigen „Freilichtmuseum der Lüneburger Heide“ sogar eine ganze Ausstellung gewidmet. Scheuen Sie bei einem Kurzurlaub in der Lüneburger Heide mal rein !
Geht es um Gemüse, so isst man in der Lüneburger Heide oft und gerne Kohl, insbesondere der Grünkohl gehört zur traditionellen Heide-Küche. Die südliche Lüneburger Heide ist dagegen für ihren Spargel bekannt, dessen Saison Mitte April beginnt. Auf den sandigen Böden der Heide wächst das „Königsgemüse“ besonders gut und entwickelt ein ganz besonderes Aroma. Bei den Spargelbauern kann man dann auf „Feldführungen“ alles Wissenswerte rund um den Anbau erfahren, bevor man ihn zusammen mit einem herzhaften Hausmacherschinken verkostet.
Und danach?
Als Dessert empfiehlt sich zum Beispiel die „Welfenspeise“ - eine Süßspeise in zwei Schichten, die aus Eischaum und Weincreme besteht. Die weiß-gelbe Creme verdankt ihren Namen den Farben des Adelsgeschlechtes der Welfen (weiß/gelb) und wird als süße Spezialität in ganz Niedersachsen geschätzt.
Da in der Lüneburger Heide auch noch viel Buchweizen angebaut wird, findet man im Angebot der Bäckereien und der Gastronomie auch noch Buchweizentorte und Buchweizenwaffeln als regionale Besonderheit – unbedingt probieren!
Als Orientierung im gastronomischen Angebot wurde das Signet „Regionale Esskultur“ erschaffen, unter dem Speisen aus der Region in freundlichen Hofläden, urigen Bauernhöfe und gemütlichen Cafés angeboten werden. Meist kann man die Spezialitäten auch gleich erwerben und mitnehmen, um zu Hause noch ein bisschen Erinnerung an die Lüneburger Heide auf den Tisch zu zaubern.