Kulinarische Höhenflüge im Schwarzwald
Eine Reise in den Schwarzwald könnte man auch einzig der gastronomischen Höhepunkte wegen unternehmen, die man in der beliebten Ferienregion zwischen Pforzheim und Basel, Rhein und Nagold, Kaiserstuhl und Schwäbischer Alb nicht lange suchen muss.
Insgesamt 410 Restaurants sind in den gängigen Gourmet- und Gastronomieführern mit Sternen, Hauben, Diamanten, Feinschmecker-Symbolen oder Kochlöffeln ausgezeichnet.
Die „offiziellen Schwarzwaldseiten“ (www.schwarzwald-tourismus.info) weißen darauf hin, dass es sich nicht nur um wenige lukullische Schwerpunkte handelt, etwa in Baden-Baden, in Baiersbronn und auf dem Kaiserstuhl.
Nein, das gesamte Schwarzwald-Gebiet ist durchsetzt mit gastronomischen Highlights: „27 Michelin-Sterne leuchten über 22 Restaurants, 103 Hauben von Gault-Millau schmücken 66 Häuser, 87 Restaurants konnten 188 Feinschmecker-Punkte an sich binden. 272 Restaurants sind mit insgesamt 608 Varta-Diamanten ausgezeichnet, 299 Gasthöfe und Restaurants mit 680 Schlemmer-Atlas-Kochlöffeln.“
Gourmet-Niveau dank vielfältiger Einflüsse
Wie kommt es nun, dass der deutsche Südwesten diese heraus ragende Stellung im Reich kulinarischer Genüsse erobern konnte? Einerseits verdankt sich die genussreiche Esskultur dem frischen Obst und Gemüse aus den Tälern des Schwarzwalds und der Rheinebene. Die Bergwälder liefern dazu Pilze und Beeren, es mangelt auch nicht an Wild, Fischen und Spezialitäten wie Weinbergschnecken.
Daneben treffen sich hier Einflüsse aus verschiedenen Landesküchen: Die badisch-alemannische und schwäbische Küche des Schwarzwalds wird durch schweizerische, französisch-elsässische und sogar österreichische Kochkunst ergänzt, so dass heute sogar französische Touristen mal eben herüber kommen, um diesseits des Rheins die heraus ragenden Tafelfreuden zu genießen.
Schwarzwälder Spezialitäten
Mehrheitlich sind Schwarzwälder Spezialitäten jedoch eine badisch verfeinerte Version der bodenständig schwäbischen Küche. Besonders beliebt ist etwa die badische Kartoffelsuppe (die weit mehr Gemüse als nur Kartoffeln enthält), der Hasenpfeffer mit Spätzle und eine frische Schlachtplatte (”Metzelsupp”) mit Blut- und Leberwurst, Kesselfleisch, Speck und Sauerkraut.
Das berühmte „Schäufele“ ist eine gesottene und gepökelte Schweineschulter, der „Lummelbraten“ eine schwarzwälder Variante des Rinderbratens aus feinem Filet. Gekochtes Ochsenfleisch mit Meerrettich oder Preiselbeeren und ofenheißer Zwiebelkuchen verwöhnen den Gaumen mit Geschmackserlebnissen, die man nicht überall findet. Dazu genießt man neuen, noch süßen Weißwein oder einen gold- bis hellroten Weisherbst, der aus roten Trauben gekeltert wird, die man früh aus der Maische nimmt.
Wie in der österreichischen Küche gibt es auch bei den Schwarzwäldern interessante Rezepte mit Innereien: so z.B. das Kalbsbries, die Thymusdrüse des Kalbes, das gekocht, in Scheiben geschnitten und dann mit Semmelbröseln paniert eine feine Vorspeise ergibt. Für manche gewöhnungsbedürftig aber gleichwohl typisch sind auch saure Kutteln, saure Nierle und geschnetzelte Leber – es einfach mal zu probieren hat schon manchen Gast zum Umdenken in Sachen Innereien bewegt!
Vespern und Süßes
Die bodenständigste aller Schwarzwälder Spezialitäten ist in jedem Fall die „Vesper“: dicke Scheiben Bauernbrot, dazu Butter und der berühmte Schwarzwälder Schinken, Rauchfleisch oder Speck. Hausmacher-Wurst (Schwarzwurst, Griebenwurst, Leberwurst), manchmal auch Bergkäse oder Biebeleskäs ergänzen die gehaltvolle Auswahl. Garniert wird das Ganze mit Petersilie, Zwiebelringen, saure Gurken und Tomaten. „Vespern“ empfiehlt sich als zweites Frühstück oder auch als vollwertiges Abendessen, man wird ganz gewiss satt!
Unter den süßen Genüssen ist die Schwarzwälder Kirschtorte zweifellos am bekanntesten: Ihren Namen hat sie nicht von den enthaltenen Kirschen, sondern vom Kirschwasser, mit dem die unterste Biskuitschicht der mehrschichtigen Torte großzügig getränkt ist. Im Spätsommer gibt es dann Zwetschgenkuchen mit Schlagobers als jahreszeitliches Angebot, wogegen die in Pfannkuchenteig ausgebackenen „Apfelringe“ zu jeder Jahreszeit zu haben sind.
Sollten wir Ihnen mit diesem kleinen Vorgeschmack auf die schwarzwälder Küche Appetit gemacht haben, empfehlen wir als Ausgangspunkt für kulinarische Erkundungen diese Schwarzwald Hotels.