Kulinarische Reisewege: Die Moselweinstraße
Mir ihren insgesamt 545 Kilometern Länge ist die Mosel der größte Nebenfluss des Rheins. Und gleich hinter der französischen Grenze im attraktiven Weinort Perl beginnt die „Moselweinstraße“.
Über 250 Kilometern schlängelt sie sich entlang des Flusslaufes bis hin zur Mündung am Deutschen Eck in Koblenz und erschließt Besuchern das in fünf Bereiche unterteilte Weinanbaugebiet: Obermosel, Saar, Ruwer, Mittelmosel und Untermosel.
Die Route verbindet viele kleine Winzerdörfer und Städte wie Nennig über Trier, Longuich, Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach, Zell, Cochem, Treis-Karden und das schon erwähnte Koblenz. Wer der Reiseroute folgt, passiert berühmte Weinlagen mit klingenden Namen, erfährt viel Kulturgeschichtliches über den Weinbau und findet überall Gelegenheiten zur Rast in gemütlichen Lokalen, Weinprobierkellern und Winzerstuben. Willkommen zu Ihrer Reise an die Mosel !
Alte Weinkultur und beeindruckende Landschaften
Das Landschaftsbild der Mosel, das sich den Reisenden der Moselweinstraße erschließt, ist geprägt von den angrenzenden Weinbergen. Besonders eindrucksvoll zeigen sich die Hanglagen an der Mittelmosel, wo zwischen Ediger-Eller und Bremm an bis zu 65 Grad steilen Schieferhängen vor allem Riesling angebaut wird. Hier wachsen einzigartige Weine, die von vielschichtiger Mineralität geprägt sind.
Die junge Winzergeneration der Mosel-Weinbauern nimmt länger schon Abstand von der Massenproduktion früherer Tage und konzentriert sich auf die Herstellung individueller Spitzengewächse des Rieslings, der ein weltweit einzigartiges Qualitätspotential besitzt und mittlerweile auch mit zunehmendem Erfolg unter der „Dachmarke Mosel“ vermarktet wird.
Doch nicht der Wein alleine zieht Reisende ins Moselland: Die einzigartige Mäanderlandschaft der tief in den Fels eingegrabenen Mosel ist eine Jahrtausend alte Kulturlandschaft mit vielen Bau- und Kunstdenkmälern bis zurück in die Römerzeit. Prachtvolle Monumentalbauten wie die Porta Nigra in Trier, rekonstruierte römische Höfe, Villen und Kelteranlagen geben Einblick in die Geschichte: zum Teil wird noch heute der Wein nach alter, römischer Art gekeltert.
Zu Fuß und mit dem Fahrrad
Wer zu Fuß oder auf dem Fahrrad die Moselweinstraße bereist, findet gut ausgebaute Radwegenetze und Wanderwege, auf denen sich die Naturschönheiten und historischen Sehenswürdigkeiten des Mosellands auf angenehm „entschleunigte“ Art erschließen. Alte Lein- oder Treidelpfade der Römer werden heute zusammen mit alten Kreuz- und Pilgerwegen als stimmungsvolle Wander- und Fahrradrouten genutzt. So führt der Mosel-Radwanderweg auf über 270 km Länge von Thionville (Frankreich), der Obermosel und dem Saarburger Land bis nach Koblenz. Auf dem Moselhöhenweg kommen Wanderfreunde auf ihre Kosten, denn auf insgesamt 390 Kilometern genießt man immer neue herrliche Ausblicke auf das Moseltal und wandert weitgehend auf naturbelassenen Wegen, die immer auch Abzweige zum Abstieg in die Winzerorte bieten.
Wer in den Weinorten übernachten möchte, findet auf www.mosel-pensionen-hotels.de preiswerte Pensionen, Hotels und Ferienwohnungen. Außerdem bietet die Website aktuelle Infos und Freizeitangebote für einen erlebnisreichen Mosel Urlaub.
Stationen auf der Moselweinstraße
Ein paar besonders besichtigenswerte Stationen der Moselweinstraße seien hier kurz gelistet – ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Trier: In der ältesten Stadt Deutschlands laden viele Sehenswürdigkeiten zu einer längeren Pause ein, so die berühmten Römerbauten Porta Nigra, die Kaiserthermen und das Amphitheater.
Bernkastel-Kues: Bis zu fünf Stockwerke hohe Fachwerkhäuser rund um den Marktplatz und in den angrenzenden Gassen bewahren den mittelalterlichen Charakter des Ortes. Die hier zu verkostenden Weinlagen “Bernkasteler Badstube”, der “Bernkasteler Doctor”, die “Wehlener Sonnenuhr” oder der “Kueser Kardinalsberg“ lassen Kennern das Wasser im Mund zusammenlaufen!
Traben-Trarbach: Ein Doppel-Städtchen links und rechts der Mosel voller Flair und Charme. Faszinierender Baukunst mit architektonischen Kostbarkeiten aus der Zeit des Jugendstils und der “Belle Epoque” machen den Aufenthalt zu einem besonders romantischen Mosel-Erlebnis. Umgeben von atemberaubenden Schiefersteillagen bietet das Städtchen auf der „Traben-Trarbacher Riesling-Route“ auch viel Informatives rund um den Rebensaft.
Bremm: Oberhalb des Winzerdorfes führt ein Wanderweg durch die Weinberge zum “Bremmer Calmont”, dem mit 72 Prozent Steigung steilsten Weinberg Europas. Der Ausblick vom bewaldeten Gipfel ist faszinierend: im Tal liegt Bremm, daneben die Klosterruine Stuben, umsäumt von flachen Rebfeldern - und dazwischen zwängt sich der Fluss durch die engste Moselschleife.