Bayern kulinarisch: Deftiges und Kräftiges
Der Freistaat Bayern ist das flächengrößte Bundesland und umfasst mehrere beliebte Urlaubslandschaften: die Bayrischen Alpen, das Alpenvorland, Oberbayern mit seinen großen Seen, das Ostbayrische Mittelgebirge, sowie die Schwäbische und Fränkische Alb.
Die bayrische Küche weißt dem entsprechend regionale Unterschiede auf und ist auch stark verwandt mit den Küchen der Nachbarregionen, besonders mit Österreich, Schwaben und Böhmen (Tschechei).
Es wundert also nicht, dass das Essen in Bayern ganz allgemein recht kalorienreich und rustikal daher kommt. Schweinefleisch, Mehlspeisen, Soßen, Knödel und Kraut sind typisch für die Region.
Schweinshaxn, Schweinsbraten und Saure Lüngerl
Fangen wir mit den Fleischgerichten an: Die Schweinshaxn ist ein ganzer Schenkel vom Schwein mit Knochen und Haut, der gerne mit Semmel- oder Kartoffelknödel und Sauerkraut serviert wird. Wem das noch nicht fett genug ist, der bestellt eine Surhaxn. Schweinsbraten, Kalbshaxe, Spanferkel und Schäufele (Schweineschulter) sind ebenfalls beliebte, deftige Hauptgerichte.
Ähnlich wie in Schwaben und Österreich haben auch in Bayern Innereien einen Platz auf der Speisekarte, z.B. saure Lüngerl, Kalbsnieren, gebackener Kalbskopf und saure Kutteln. Bei letzteren handelt es sich um aus dem Rindermagen geschnittene Fleischstreifen, die für Einsteiger ein wenig gewöhnungsbedürftig wirken - probieren lohnt auf jeden Fall!
Als Beilagen zu den Fleischgerichten werden Semmelknödel, Kartoffelknödel, einfache Semmeln und Bretzeln („Brezn“), aber auch schwäbische Spätzle gereicht.
Sauerkraut spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und als wichtigster Salat gilt der Krautsalat mit Speck, worin sich ein weiteres mal die bayrische Vorliebe fürs Deftige zeigt.
Imbisse und „Brotzeit“
Die wohl bekannteste Spezialität aus München ist die im Jahr 1857 erfundene Weißwurst. Sie wird traditionell frühmorgens hergestellt und als spätes Frühstück oder „Brotzeit“ auf Märkten und in Wirtshäusern mit süßem Senf, Brezel und Weißbier verzehrt.
Es handelt sich dabei um eine helle, nicht gepökelte Brühwurst aus feingemahlenem Kalbfleisch, Schweinerückenspeck und Gewürzen.
Fleischpflanzerl heißt die bayrische Variante der Boulette bzw. Frikadelle, die entweder mit Brötchen oder Kartoffelsalat verzehrt wird. Sehr beliebt als Zwischenmahlzeit ist auch der Leberkäs in einer Semmel, der in Bayern oft besonders gut schmeckt, weil er mit frisch gebackenen Leberkäse zubereitet wird. Der besteht aus Rindfleisch, nicht etwa aus Leber oder Käse, wie der Begriff eigentlich vermuten lässt.
Eine weitere bayrische Spezialität zur Brotzeit ist der „Obatzte“, auch Obatzda oder Obazda („Angebatzter, Angedrückter) genannt. Dabei handelt es sich um eine pikante Käsecreme, die ursprünglich aus Käseresten bestand, die mittels Gewürzen und Butter wieder schmackhaft gemacht wurden.
Heutzutage besteht Obatzter aus reifem Camembert und schaumig gerührter Butter, fein gehackten Zwiebeln, Gewürzen und etwas Weißbier. Kräftigere Varianten bestehen aus Limburger oder Romadur, mildere Versionen enthalten auch Quark oder Frischkäse.
Der Nachtisch: Süß und gehaltvoll
Bei den Süß- und Nachspeisen zeigt sich der Einfluss benachbarter Küchentraditionen besonders stark: der beliebte Kaiserschmarrn, ein süßes Gericht aus auseinander gerupftem und gebratenen Pfannkuchenteig, stammt aus Österreich. Auch der Ursprung des berühmten Gugelhupfs - ein Napfkuchen aus Hefeteig mit Rosinen – soll der Legende nach in Österreich liegen: ein mittelfester Teig aus Mehl, Eiern, Milch, Butter, Mandeln, Rosinen und Hefe wird in der typischen Gugelhupf-Form gebacken und mit Puderzucker bestreut oder mit Schokolade überzogen.
Die Erfindung des „Zwetschgendatschi“ beanspruchen dagegen die Augsburger für sich. Der in ganz Süddeutschland, Österreich und der Schweiz verbreitete Blechkuchen besteht aus einem Hefe- oder Mürbeteig, der mit halbierten Zwetschgen belegt wird – traditionell korrekt ist er nur ohne Streusel!
Aus höfischer Tradition stammt die Prinzregententorte, die aus mehreren dünnen Böden und Schokoladenbuttercreme besteht. Das Torte ist auch äußerlich mit einem Schokoladenguss überzogen und hat als Tortenspezialität für München eine ähnlich heraus ragende Bedeutung wie die Sachertorte für Wien.
Alles in allem kann man es sich in Bayern kulinarisch so richtig gut gehen lassen, dieser Artikel kann leider nur einen Bruchteil der vielen Spezialitäten aufführen, die man als Reisender mal probieren sollte. Sollten Sie in nächster Zeit Gelegenheit haben, Bayern einen Besuch abzustatten, empfehlen wir die folgenden Hotels und Websites: Wellnessurlaub Bayern, Hotels in Bayern, Kurzurlaub in Bayern