Der Christstollen: ein Gebäck aus Sachsen macht Karriere

ChriststollenDass der berühmte Christstollen mit seinen reichhaltigen süßen Zutaten einst ein mageres Fastengebäck war, merkt man ihm heute wahrlich nicht mehr an!
Wasser, Hafer und Rüböl waren die einzig erlaubten Zutaten in der von katholischen Dogmen genau geregelten adventlichen Fastenzeit. 1329 wurde das Gebäck erstmalig urkundlich erwähnt: In Naumburg an der Saale tauchte der Stollen als Weihnachtsgabe für Bischof Heinrich auf. Papst Innozenz VIII. gestattete dann 1491 auf Bitten des Adels die Verwendung von Butter statt Öl und wirkte so an der Entwicklung des heutigen Rezepts mit. Allerdings mussten die adligen Schlemmermäuler dafür ein saftiges Bußgeld zahlen, das unter anderem zur Errichtung des Freiberger Doms verwendet wurde.

Vom Drasdoer zum Dresdener Stollen

Im sächsischen Torgau soll es gewesen sein, wo Hofbäcker Heinrich Drasdo dem vorweihnachtlichen Fastenstollen mit vielerlei süßen und fruchtigen Zutaten den verführerischen Geschmack verlieh. Aus dem reizlosen Fastengebäck wurde ein richtiges Festgebäck, das wir bis heute kennen und schätzen. Im Andenken an den kreativen Bäckermeister hieß der Stollen „Drasdoer Stollen“ und war bald in ganz Sachsen und den umliegenden Ländern berühmt.

In Dresden, das wir heute als die „Urheimat des Christstollens“ ansehen, wurde das vorweihnachtliche Gebäck erst 1474 amtlich erwähnt.
Als „Christbrod“ tauchte der Stollen auf Rechnungen auf, umgangssprachlich nannte man ihn „Striezel“. So wurde er auch Namensgeber des „Dresdener Striezelmarkts“, der als ältester Weihnachtsmarkt Deutschlands heute noch statt findet. Das „Stollenfest“ vor dem zweiten Advent entstand im Gedenken an August den Starken, der 1730 einen Stollen von acht Tonnen backen ließ. „Nicht kleckern, klotzen!“ mag er sich gedacht haben und ging mit dem Monsterkuchen immerhin in die Geschichte ein.

Um den „Original Dresdener Stollen“ tobte über Jahrhunderte ein Konkurrenzkampf, denn auch Bäcker aus Meißen und anderen Städten verkauften ihre Stollen auf den Dresdener Festen – zum Unmut der ortsansässigen Bäcker. 1648 gelang es ihnen, die unerwünschten Rivalen zu verdrängen und sich das Privileg zu erkämpfen, auf dem Striezelmarkt nur noch eigene, also echt Dresdener Stollen verkaufen zu dürfen.

Fast ein wenig skurril wirkt, dass der Dresdener Stollen auch Gegenstand deutsch-deutscher Vereinigungsverhandlungen wurde: die Bezeichnung wurde in deren Folge als geografische Herkunftsangabe geschützt und später auch als Marke eingetragen. Nur in Dresden gebackene Christstollen dürfen seit 1997 als „Dresdner Stollen“ gehandelt werden. Über die Einhaltung der Vorschrift wacht der „Schutzverband Dresdner Stollen“, damit alles seine Ordnung hat.

Rezepte und Varianten

Obwohl geschützt, ist die Rezeptur des „Dresdener Stollen“ kein Geheimnis: Neben Mehl, Hefe, Vollmilch und Kristallzucker kommt viel frische Butter, Zitronat, Orangeat, Sultaninen, Mandeln und Gewürze in den Teig. Bezogen auf zehn Kilo Mehl enthält ein Stollenteig drei Kilo Butter – also nichts für Menschen, die auf die schlanke Linie achten müssen.

Mittlerweile sind viele Varianten des Christstollens entstanden: In den Supermärkten finden sich hauptsächlich Butterstollen (mit besonders viel Butter gebacken), Mandelstollen und Marzipanstollen - auch Persipan findet in der preiswerteren Variante Verwendung.
Sehr gehaltvoll ist auch der Mohnstollen, der als Füllung mindestens 20% Mohn enthält. Im lockereren Quarkstollen wird Quark bzw. Frischkäse verarbeitet, die Butter darf hier durch Margarine ersetzt werden.

Da die Kreativität der Bäckermeister kaum Grenzen kennt, gibt es mittlerweile auch Rotweinstollen und Champagnerstollen, in denen die Milch durch das entsprechende geistige Getränk ersetzt wird und auch die Früchte vorab in Wein, bzw. Champagner eingelegt werden.

Allen Christstollen ist eines gemeinsam: sie sind mit einem dicken Mantel aus Puderzucker umhüllt, der an das Christkind in Windeln erinnern soll. Trotz seiner schlichten Form zählt der Christstollen daher zu den „Gebildebroten“. So heißen alle Gebäcke, die mittels ihrer Form ein Motiv darstellen sollen.

Der Christstollen kommt heute bereits ab September in die Läden - was ihm nicht schadet, denn eine längere Liegezeit braucht er sogar, um sein volles Aroma zu entfalten. Nach Weihnachten finden sich dann die nicht verkauften Exemplare meist zu einem sehr günstigen Preis, als Schnäppchen für alle, die ein wenig mehr vom süßen Genuss vertragen: der Stollen zum Kaffee schmeckt auch noch im kalten Januar - z.B. bei einem Urlaub in einem Hotel in Sachsen.

Süßes in der Weihnachtszeit: Lebkuchen

LebkuchenWinterzeit ist Lebkuchenzeit: zwar haben wir uns daran gewöhnt, die vorweihnachtliche Süßigkeit schon ab September in den Supermärkten vorzufinden, doch der richtige Appetit darauf stellt sich erst im November ein. Denn jetzt hat die dunkle Jahreszeit wirklich begonnen und das verminderte Sonnenlicht drückt auf die Stimmung. Da kommen die nicht bloß süßen, sondern auch recht würzigen Lebkuchen gerade recht!

Heilende und aufmunternde Gewürze

Anis, Nelken, Koriander, Kardamon, Piment, und Zimt sind die am häufigsten verwendete Lebkuchengewürze. Sie schmecken nicht nur gut, sondern haben auch Heilwirkungen, die in die Winterzeit passen, nämlich in die Zeit der Erkältungen und der vielen schweren Festessen: Anis ist zum Beispiel gut gegen Husten, Piment unterstützt die Verdauung, Zimtrindenöl wirkt antiseptisch, durchwärmt den Organismus und regt Herz und Kreislauf an.
Die vielfach in Lebkuchen enthaltenen gemahlenen Gewürznelken sind reich an ätherischem Öl, das das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen hemmt. Koriander hilft gegen Völlegefühl, und Kardamom, das wohl bekannteste Lebkuchengewürz, soll stimmungsaufhellende Wirkungen besitzen.

SpätzleLebkuchen-Geschichte

Nicht die Nürnberger haben den Lebkuchen erfunden, wie man angesichts der Bekanntheit der Nürnberger Lebkuchen denken könnte. Die Vorläufer der heutigen Lebkuchen sind uralt: „Honigkuchen“ gab es im Orient seit Jahrtausenden und bei den Römern waren sie als Geschenke für die Armen verbreitet. Zu ihren Bestandteilen Mehl, Eiern und Honig kamen im Lauf der Zeit Mandeln, Zitronat, Nüsse und Gewürze hinzu. Dass Lebkuchen so süß sind, ist eine zweifelhafte Errungenschaft unserer Zeit, in der die Produzenten wissen, dass Zucker süchtig macht.

Mit Weihnachten hatten die Lebkuchen ursprünglich nichts zu tun: in einem Ulmer Kloster wurde der „Urlebkuchen“, der dem heute üblichen Backwerk ähnlich ist, vor etwa 700 Jahren erstmalig gebacken. Die Oblate, auf die der in die Breite fließende Teig gesetzt wurde, hat dennoch nichts mit Hostien zu tun, sondern sollte lediglich das Anhaften des Teiges am Blech verhindern.

Nürnberger Lebkuchen

Nürnberger Gewürzhändler und Fränkische Imker brachten die Spezialität nach Nürnberg, wo dem Lebkuchen eine große Zukunft bevor stand. Die verkehrsgünstigen Lage der alten Reichshauptstadt am Schnittpunkt der Handels- und Gewürzstraßen machte es möglich, ebenso die Bienenzüchterei, die im Reichswald rund um die Stadt intensiv betrieben wurde. Honig war damals das wichtigste Süßungsmittel, ostindischer Kolonialzucker dagegen rar und teuer.

Seit 1867 wurden zur Produktion des Nürnberger Lebkuchens Rühr- und Knetmaschinen eingesetzt, es entwickelte sich die Nürnberger Lebkuchenindustrie, die die Herstellung weitgehend automatisierte. Doch immer noch finden sich in der Stadt auch Bäckereien, die die Lebkuchen „handgeformt und handgestrichen“ anbieten. Es lohnt, einen Nürnberg-Besuch in die Weihnachtszeit zu legen und diese Leckerbissen jenseits der Massenware zu kosten!

Besondere Sorgfalt verwenden die Hersteller auch auf die Auswahl der Lebkuchendosen und Lebkuchentruhen. Es sind fantasievolle und nostalgische Behältnisse, die teils zu echten Sammlerstücken wurden.

Aachener Printen

Die neben den „Nürnbergern“ vielleicht berühmtesten Lebkuchen, die Aachener Printen; stammen vermutlich aus dem belgischen Dinant, wo schon seit 1000 Jahren „Gebildbrote“ hergestellt wurden.
Sie stellten Kinder und Heilige dar und dienten sowohl als Schmuck wie auch als Nahrung. Apotheker verkauften als erste Gebäcke dieser Art, da man dem Honig und den anderen im Teig erhaltenen Gewürzen diverse Heilwirkungen zusprach. Anders als die Nürberger Lebkuchen wurden sie nicht mich Honig gesüßt, sondern seit Anfang des 19. Jahrhunderts mit Sirup aus der Zuckerrübe. Der Teig wurde durch den Sirup zäher und der Geschmack herber, aus Gründen der Tradition blieb man später dabei.
Ursprünglich waren Printen ausschließlich Gebildegebäcke, deren „Figurenschmuck“ durch geringeren Triebmittelzusatz nach dem Backen noch gut zu erkennen war. Dadurch waren sie allerdings auch sehr hart zum Anbeißen und so wurde im Lauf der Zeit mehr Triebmittel zugesetzt, was zur heutigen Handelsform, den Schnittprinten führte. Es gibt sie heute in vielen Geschmacksvarianten, in ihrer Naturform als Kräuterprinte, mit Schokoladenüberzug, mit Nüssen oder Mandeln, mit Zuckerglasur (Prinzessprinten), mit Marzipan, aber auch als Saft- oder Weichprinte.
Im Raum Aachen und Eschweiler werden Printen auch in der Sauerbratensoße neben Rosinen und Rübenkraut verwendet. Und auch beim Wildbraten machen Süße und Würze der Printen den Geschmack angenehm rund.

Noch ein Tipp zur Weihnachtszeit: Machen Sie doch mal einen Kurzurlaub an der Ostsee und besuchen Sie dieAdventsmärkte in Mecklenburg-Vorpommern !

Rund um die Nudel: macht sie glücklich oder doch nur dick ?

SpätzleDie gute Nachricht: entgegen immer wieder auftauchenden hartnäckigen Gerüchten ist es nicht die Nudel, die dick macht, sondern allenfalls die Soße, mit der man sie serviert. Mit nur einem Prozent Fettanteil und ca. 120 Kalorien pro 100 Gramm gekochten Nudeln zählen die beliebten Teigwaren sogar zu den „schlanken“ Lebensmitteln, die von Ernährungsexperten empfohlen werden.
Da in Deutschland Nudeln vor allem aus Hartweizen hergestellt werden, bestehen sie zu fast drei Vierteln aus komplexen Kohlenhydraten, sind also reich an Ballaststoffen und machen lange satt. Eben diese Kohlenhydrate sind auch der Grund, warum Nudeln „glücklich machen“: sie regen im menschlichen Gehirn die Produktion des Botenstoffs Serotonin an, der als Stimmungsaufheller bekannt ist.

Historie: Woher kommt die Nudel ?

Obwohl darüber immer wieder gerne gestritten wird, weißt alles daraufhin, dass Nudelgerichte in Südeuropa und Ostasien unabhängig voneinander entwickelt wurden. Die Mär, Marco Polo habe die Nudel aus China mitgebracht, ist falsch, denn man fand in etruskischen Gräbern (Italien) Bilder von der Nudelherstellung lange vor Christi Geburt. Die älteste Nudelfabrik Deutschlands ist die Erfurter Teigwarenfabrik, die sogar heute noch existiert.

Nudeln kulinarisch

Die deutsche Nudelküche ist (wenn man von den Nudelformen einmal absieht) alles in allem vielseitiger als die italienische. Nudeln fungieren nicht nur als sättigende Beilage, die sich mit Fisch und Meeresfrüchten ebenso gut wie mit Rind, Huhn oder Schwein verträgt. Sie spielen auch gerne die Hauptrolle in Suppen, Aufläufen und Salaten und ergeben in Kombination mit Gemüsen aller Art interessante vegetarische Gerichte. In süßer Form – z.B. mit Apfelmus - eignen sich Nudeln sogar als Nachtisch, der bei Kindern besonders beliebt ist.

Die vielfältigen Formen der Nudeln machen sie jeweils für bestimmte Gerichte besonders geeignet: Buchstaben und Sternchen gehören in die Suppe, Bandnudeln passen sehr gut zum Braten, zu Ragout und auch zu Meeresfrüchten. Makkaroni, Penne und Spaghetti kombiniert man oft mit Soßen verschiedenster Art, wobei die „geriffelten“ Penne („rigate“) besonders gut Flüssigkeit aufnehmen können, ebenso wie die beliebten Spiralen.

Im Trend liegen derzeit die schon bei der Herstellung im Teig mit Kräutern oder Gemüse, z.B. Basilikum und Rote Beete angereicherte Nudeln. Eier werden dagegen schon immer gerne zugesetzt: sie verfeinern die Nudeln und ergänzen mit ihren Proteinen den Nährwert auf ideale Weise.
Auch farblich bietet die Nudel Abwechslung, denn mittlerweile gibt es gelbe, grüne, rote oder schwarze Nudeln – und auch die Vollkornnudel sei hier nicht vergessen, die mit ihren Ballaststoffen für die gute Verdauung sorgen.

Regionale Spezialitäten und der Nudel-Äquator

Süddeutschland ist ohne Zweifel die deutsche Nudelheimat, weshalb man die Main-Linie auch oft als den „Nudel-Äquator“ bezeichnet: nördlich davon dominiert die Kartoffel, im Süden ist die Nudel nicht wegzudenken. Nirgendwo sonst sind so viele regionale Nudelspezialitäten entstanden und auch von der Menge her werden in Bayern und Baden-Württemberg mit Abstand die meisten Nudeln verzehrt.

Schwäbische Spätzle sind sicher die bekannteste Spezialität aus dieser Region, die auf eine 400-jährige Tradition der Spätzle-Zubereitung zurück blickt.
Noch immer sind Spätzle zum Sonntagsbraten selbstverständlich, doch auch die in Schwaben beliebten süßsauren „Linsen mit Spätzle“ und die überbackenen Käsespätzle sind weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt. Ihre Zubereitung geschieht traditionell per Hand, indem man den Teil von einem glatten Brett direkt ins kochende Wasser schabt, doch haben sich mittlerweile mechanische Spätzle-Pressen durchgesetzt, die weniger Mühe machen und gleichförmigere Ergebnisse garantieren. Knöpfle sind Spätzle in rundlicher Form und für beide Nudelarten existieren in der Region unzählige Varianten, z.B. Milchknöpfle, Apfelspätzle, Buchweizenspätzle, Gemüsespätzle, Haferspätzle, Hirsespätzle, Spinatspätzle, Tomatenspätzle und viele mehr.

Weit über Süddeutschland hinaus beliebt sind auch die schwäbischen Maultaschen. Nudelteigtaschen werden mit Fleisch, Kräutern und Gemüse gefüllt, in der vegetarischen Variante auch gerne mit Quark und Spinat. Serviert werden sie in der Suppe oder in der Pfanne goldbraun gebraten – in der Pfannenvariante auch gerne mit einem grünen Salat oder sogar Kartoffelsalat.

Wem wir nun Appetit auf eine kleine Schlemmer-Reise durch das Land der Spätzle, Knöpfle und Maultaschen gemacht haben, dem seien z.B. Hotels einige Wellnesshotels im Schwarzwald als Ausgangsbasis empfohlen.

Kulinarische Höhenflüge im Schwarzwald

Urlaub SchwarzwaldEine Reise in den Schwarzwald könnte man auch einzig der gastronomischen Höhepunkte wegen unternehmen, die man in der beliebten Ferienregion zwischen Pforzheim und Basel, Rhein und Nagold, Kaiserstuhl und Schwäbischer Alb nicht lange suchen muss.
Insgesamt 410 Restaurants sind in den gängigen Gourmet- und Gastronomieführern mit Sternen, Hauben, Diamanten, Feinschmecker-Symbolen oder Kochlöffeln ausgezeichnet.

Die „offiziellen Schwarzwaldseiten“ (www.schwarzwald-tourismus.info) weißen darauf hin, dass es sich nicht nur um wenige lukullische Schwerpunkte handelt, etwa in Baden-Baden, in Baiersbronn und auf dem Kaiserstuhl.
Nein, das gesamte Schwarzwald-Gebiet ist durchsetzt mit gastronomischen Highlights: „27 Michelin-Sterne leuchten über 22 Restaurants, 103 Hauben von Gault-Millau schmücken 66 Häuser, 87 Restaurants konnten 188 Feinschmecker-Punkte an sich binden. 272 Restaurants sind mit insgesamt 608 Varta-Diamanten ausgezeichnet, 299 Gasthöfe und Restaurants mit 680 Schlemmer-Atlas-Kochlöffeln.“

Gourmet-Niveau dank vielfältiger Einflüsse

Wie kommt es nun, dass der deutsche Südwesten diese heraus ragende Stellung im Reich kulinarischer Genüsse erobern konnte? Einerseits verdankt sich die genussreiche Esskultur dem frischen Obst und Gemüse aus den Tälern des Schwarzwalds und der Rheinebene. Die Bergwälder liefern dazu Pilze und Beeren, es mangelt auch nicht an Wild, Fischen und Spezialitäten wie Weinbergschnecken.
Daneben treffen sich hier Einflüsse aus verschiedenen Landesküchen: Die badisch-alemannische und schwäbische Küche des Schwarzwalds wird durch schweizerische, französisch-elsässische und sogar österreichische Kochkunst ergänzt, so dass heute sogar französische Touristen mal eben herüber kommen, um diesseits des Rheins die heraus ragenden Tafelfreuden zu genießen.

Schwarzwälder Spezialitäten

Mehrheitlich sind Schwarzwälder Spezialitäten jedoch eine badisch verfeinerte Version der bodenständig schwäbischen Küche. Besonders beliebt ist etwa die badische Kartoffelsuppe (die weit mehr Gemüse als nur Kartoffeln enthält), der Hasenpfeffer mit Spätzle und eine frische Schlachtplatte (”Metzelsupp”) mit Blut- und Leberwurst, Kesselfleisch, Speck und Sauerkraut.
Das berühmte „Schäufele“ ist eine gesottene und gepökelte Schweineschulter, der „Lummelbraten“ eine schwarzwälder Variante des Rinderbratens aus feinem Filet. Gekochtes Ochsenfleisch mit Meerrettich oder Preiselbeeren und ofenheißer Zwiebelkuchen verwöhnen den Gaumen mit Geschmackserlebnissen, die man nicht überall findet. Dazu genießt man neuen, noch süßen Weißwein oder einen gold- bis hellroten Weisherbst, der aus roten Trauben gekeltert wird, die man früh aus der Maische nimmt.

Wie in der österreichischen Küche gibt es auch bei den Schwarzwäldern interessante Rezepte mit Innereien: so z.B. das Kalbsbries, die Thymusdrüse des Kalbes, das gekocht, in Scheiben geschnitten und dann mit Semmelbröseln paniert eine feine Vorspeise ergibt. Für manche gewöhnungsbedürftig aber gleichwohl typisch sind auch saure Kutteln, saure Nierle und geschnetzelte Leber – es einfach mal zu probieren hat schon manchen Gast zum Umdenken in Sachen Innereien bewegt!

SchwarzwaldVespern und Süßes

Die bodenständigste aller Schwarzwälder Spezialitäten ist in jedem Fall die „Vesper“: dicke Scheiben Bauernbrot, dazu Butter und der berühmte Schwarzwälder Schinken, Rauchfleisch oder Speck. Hausmacher-Wurst (Schwarzwurst, Griebenwurst, Leberwurst), manchmal auch Bergkäse oder Biebeleskäs ergänzen die gehaltvolle Auswahl. Garniert wird das Ganze mit Petersilie, Zwiebelringen, saure Gurken und Tomaten. „Vespern“ empfiehlt sich als zweites Frühstück oder auch als vollwertiges Abendessen, man wird ganz gewiss satt!

Unter den süßen Genüssen ist die Schwarzwälder Kirschtorte zweifellos am bekanntesten: Ihren Namen hat sie nicht von den enthaltenen Kirschen, sondern vom Kirschwasser, mit dem die unterste Biskuitschicht der mehrschichtigen Torte großzügig getränkt ist. Im Spätsommer gibt es dann Zwetschgenkuchen mit Schlagobers als jahreszeitliches Angebot, wogegen die in Pfannkuchenteig ausgebackenen „Apfelringe“ zu jeder Jahreszeit zu haben sind.

Sollten wir Ihnen mit diesem kleinen Vorgeschmack auf die schwarzwälder Küche Appetit gemacht haben, empfehlen wir als Ausgangspunkt für kulinarische Erkundungen diese Schwarzwald Hotels.

Von Rübchen, Plinsen und Havelzander: Kulinarisches aus Brandenburg

Essen und Trinken in Brandenburg war in der Nach-Wende-Zeit kein guter Grund, das Land zu besuchen: es gab einfache, wenig schmackhafte Gerichte, wenn man überhaupt das Glück hatte, einen Gasthof zu finden.
Doch diese wenig gaumenfreundliche Situation hat sich im letzten Jahrzehnt massiv geändert: An Restaurants herrscht kein Mangel mehr und viele Brandenburger Landgasthöfe verwöhnen ihre Gäste mit Spezialitäten aus frischen, regionalen Produkten, landestypisch zubereitet.

Zum Beispiel Fisch: 3000 Seen und über 30.000 Kilometer fließende Gewässer machen Fisch zu einer der Hauptspezialitäten des Landes. Besonders beliebt ist der Havelzander, der in vielen Variationen zubereitet wird: Gegrillt, gebacken, gedünstet, auf Porreegemüse oder in Dillkruste mit Schmorgurken und Semmellinsenknödeln – in fast jedem Restaurant begegnet man einer eigenen Rezeptur. Auch Aal, Hecht, Forellen und Karpfen erfreuen sich großer Beliebtheit, so dass Fischfreunde in Brandenburg in jedem Fall auf ihre Kosten kommen.

Kartoffeln und Gemüse

Dass in deutschen Landen die Kartoffel eingeführt wurde, verdanken wir dem „Kartoffelbefehl“ des großen Friedrichs, König von Preußen. Er bestand darauf, dass die Bauern der Mark die neue Feldfrucht anbauen sollten und ließ sogar die Felder von Soldaten bewachen, um den Erlass durchzusetzen.
Kein Wunder, dass auch heute noch die Kartoffel in der Brandenburger Küche die Hauptrolle im Reich der Beilagen spielt! Reisende können bei einem Besuch des Flämings im südwestlichen Brandenburg eine lehrreiche „Kartoffeltour“ buchen, die der dortige Tourismusverband anbietet.

BrandenburgNeben den aus der traditionellen deutschen Küche nicht wegzudenkenden Kartoffeln gilt Brandenburg auch als „Gemüsegarten Berlins“. Berühmt sind z.B. die Spreewälder Gurken: Als Senf-, Gewürz- und saure Gurken kommen sie heute nach nur noch 1-tägiger Zubereitungszeit auf den Markt. Das Geheimnis ihres besonderen Geschmacks bleibt wohl gehütetes Geheimnis der ca. zwanzig Spreewälder Einlegereien, doch weiß man immerhin von Basilikum, Zitronenmelisse, Wein-, Kirsch- oder Nussblättern, die als würzige Zutaten verwendet werden.

Während der Spargelsaison ist der Beelitzer Spargel in aller Munde, der heute auf fast 1000 Hektar angebaut wird und doch nie ausreicht, um die Nachfrage zu befriedigen. Schon der Dichterfürst Goethe, der einst auf dem Weg nach Weimar auch durch Beelitz kam, schrieb: “Der Spargel ist wahrlich der König aller Gemüse; bedauerlich nur, dass seine Herrschaft so kurz währt.”

Eine weitere Brandenburger Spezialität sind die Teltower Rübchen, eine würzige Zuchtform der weißen Rübe, die neuerdings eine Renaissance in der Gourmet-Küche erleben: ihr pikanter Wohlgeschmack und ihre milde Schärfe bei nur wenigen Kalorien macht sie zum preiswerten Geheimtipp für Feinschmecker.

Obstbrände und Süßigkeiten

Werder an der Havel ist ein bekanntes Obstanbaugebiet, dessen Obstsorten vornehmlich zu Obstlern verarbeitet werden – ein stark alkoholischer, aber dennoch sehr fruchtiger Genuss. Auch im Fläming kann man wohlschmeckende Liköre und Obstbrände verkosten und z.B. im Kloster Zinna die Herstellung des Zinnaer Klosterbruders besichtigen.

Womit wir im Reich der süßen Genüsse angekommen wären, nämlich beim Nachtisch, bei dem Brandenburg mit vielerlei erfreulichen Köstlichkeiten aufwarten kann, nämlich Kuchen, Torten und Spezialitäten wie z.B. die Plinsen: eine regionale Variante der Eierkuchen, die gerne mit Früchten serviert werden.
Das berühmte Fürst-Pückler Eis, das von einem Brandenburger Konditormeister erfunden wurde, hat es längst in die internationalen Kühltruhen geschafft. Traditionell besteht es aus Schokoladen- und Erdbeereis mit einer zusätzlichen Eis-Makronen-Masse, doch kennen wir heute vor allem die Variante aus Erdbeer-, Schoko- und Vanille-Eis, das mit seiner Lockerheit und geringeren Fetthaltigkeit auch allen mundet, die auf die schlanke Linie achten müssen.

“Lütt Dirn, Kumm man röwer, ick hebb ‘ne Birn.”

Birnen BrandenburgWem das immer noch zu gehaltvoll ist, der kann in Brandenburg ganz stilvoll zur Birne greifen, die Theodor Fontane mit seinem Gedicht über den freigiebigen Birnenverteiler Herrn von Ribbek auf Ribbek im Havelland berühmt gemacht hat. Seit 1999 lebt Carl Friedrich von Ribbeck, ein Urenkel in siebenter Generation, wieder in Ribbeck und produziert Birnen, Obstler („Ribbecks Birnenbrand“) und Essig. Er will dem Dorf die Vergangenheit als Erlebnisdimension erhalten, z.B. durch Veranstaltungen wie die jährliche „Ribbeker Sommernacht“ im alten Schloss, wo Klassik, Jazz, Artistik und Kleinkunst moderne und alte Zeiten aufleben lassen.

Urlaubstipps für Brandenburg: Kurzurlaub in Neuruppin, Wellness- und Schlosshotels Brandenburg

Kulinarische Reisewege: Bierstraße im Doppelpack

BayernDeutschland wird als Reiseziel immer beliebter und damit wächst auch das Angebot sehr spezieller touristischer Ziele:
Kulinarische Reisewege sind oft frühere Handelsrouten, auf denen Waren wie Salz oder Bier transportiert wurden. In anderen Fällen sind es touristische Themenwege, die eigens für bestimmte Spezialitäten eines Landstrichs konzipiert wurden.

Die Bayerische Bierstraße

Zum Beispiel rund um das Bier: Die Bayerische Bierstraße verläuft von der Stadt Ingolstadt ausgehend bisher durch die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen an der Ilm und Kelheim.

HopfenSie führt durch das weltgrößte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet Hallertau, wo im Jahr 2005 über 85 Prozent des deutschen Hopfens erzeugt wurde. Es wundert nicht, dass die Bundesstraße 301 auch den Beinamen „deutsche Hopfenstraße“ führt, doch allein die Bierstraße ist es, auf der dem Gast viel Interessantes rund ums Bier erfährt, das in Bayern bekanntermaßen zu den Lebensmitteln zählt.

Die Zusammensetzung des Bayerischen Bieres ist bis heute durch das wohl älteste Lebensmittelgesetz der Welt geregelt. Das Bayerische Reinheitsgebot für Bier wurde im Jahr 1516 in Ingolstadt erlassen, von wo aus die „Bierstraße“ in verschiedenen Varianten z.B. nach Wolznach führt, wo das „Deutsche Hopfenmuseum“ auf einer Fläche von 1000 m² Bilder, Schriftdokumente, Werkzeuge und Geräte des Hopfenanbaus vom 16. bis 19 Jh. ausstellt.
Besucher erfahren hier auch, warum die Erfindung des süffigen Getränkes den Frauen zu verdanken ist und dass früher Wein und nicht Bier bayerisches Nationalgetränk war.
Weiter geht es auf der Bierstraße nach Neuburg an der Donau, wo man im historischen Stadtschloss „Kultur tanken“ kann. An den Schrobenhausener Spargelfeldern vorbei führt die Straße Richtung Altmühltal, dem größten Naturpark Deutschlands. Hier lässt sich im Brauerei-Museum, im Felsenkeller-Labyrinth in Beilngries am Fuße des Hirschbergs, auf die Braukultur bis ins Jahre 1450 zurückblicken. Oder man zweigt nach Kehlheim ab, wo man das Bierbrauen erlernen kann.
Die Bayrische Bierstraße ist mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad zu bereisen.
Die Radwanderkarte “Bayerische Bierstraße“ präsentiert fünf verschiedene Radtouren durch das Herz Bayerns, die nicht nur Bierfreunden gefallen. Eine der Touren führt von Oberammergau über Ettal, Bad Tölz (Hotel in Bad Tölz) und München nach Ingolstadt. Station machen sollte man auf jeden Fall auch in Kloster Ettal, wo die Benediktiner Mönche seit vier Jahrhunderten Bier brauen.

Die Aischgründer Bierstrasse

Eine weitere, nämlich die Aischgründer Bierstraße widmet sich der Fränkischen Bierkultur. Franken ist immerhin das Land mit der höchsten Brauereidichte der Welt, hat eine eigene „Bierstraße“ also mehr als verdient.

BrauereiIm Aischgrund, der sich im Steigerwald zwischen Bamberg und Rothenburg o.d.Tauber erstreckt, blickt man auf eine lange Brautradition zurück, denn hier wird bereits seit 1639 nach dem Deutschen Reinheitsgebot Bier gebraut. Die Aischgründer Bierstraße verläuft auf rund 50 Kilometern zwischen Bad Windsheim und Uehlfeld.
Entlang der Strecke laden acht Brauereien und zahlreiche typisch fränkische Gasthäuser zum Verweilen ein. Jede der acht fränkischen Familienbrauereien hat ihre besondere Spezialität und das Bier einen entsprechend individuellen Geschmack. Man kann also regelrecht auf geschmackliche Entdeckungsreise gehen.
Im Bad Windsheimer Fränkischen Freilandmuseum mit seinem historischem Kommunbrauhaus wird zudem wöchentlich „Museumsbier“ gebraut, doch ist auch die schöne Altstadt einen Abstecher wert. Wellness-Freunde finden in der Franken-Therme Gelegenheit, ausführlich zu entspannen und die vielfältigen Wellness- und Beauty-Angebote der modernen Anlage zu nutzen (Tip: Wellness in Bayern)

Neben vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten wie Burgen, Schlösser, Kirchen und Museen auf der gesamten Strecke, sollte man auch das einmal im Jahr in Neustadt an der Aisch stattfindende „Aischgründer Bierfest“ nicht verpassen. Im Rahmen von Bierseminaren kann man dort auch den Titel „Dr. Bierologis causa“ erwerben. Für jeden Absolventen gibt es eine Urkunde und einen original “Aischgründer-Bierstraßen-Krug”, der mittlerweile einen gewissen Sammlerwert haben soll. Denn ohne Anstrengung ist er nicht zu bekommen – allzu bierernst sollte man den Doktortitel aber auch nicht nehmen!

Ostfriesische Küche: Mehr als Grünkohl und Pinkel

Ostfriesland: der malerische Landstrich im äußersten Nordwesten der Bundesrepublik grenzt an die Nordseeküste und gilt wegen seiner hohen Himmel und weiten Horizonte als besonders entspannend und seelenberuhigend.
So weit das Auge reicht blickt man auf grüne Weiden, leuchtende Rapsfelder, auf Moore, Geest und Marsch, durchzogen von Kanälen, Schleusen und Klappbrücken. Zwischen den Ostfriesischen Inseln und dem Festland lockt das Wattenmeer viele Besucher bei Ebbe zu den berühmten Wattwanderungen – und nach einem solchen Naturerlebnis stärkt man sich selbstverständlich mit ein paar Tassen ostfriesischem Tee!

Zur Begrüßung drei Tassen Tee

Die Teekultur Ostfrieslands ist in Deutschland einmalig: Ostfriesen verbrauchen zehnmal soviel Tee wie die restlichen Bundesbürger, nämlich 288 Liter pro Kopf und Jahr.
Typischerweise wird Ostfriesentee getrunken, eine Mischung aus Assam-Sorten, die einen dunklen, kräftigen Tee ergibt. Wie die Engländer genießen Ostfriesen ihre Teezeit, die ostfriesisch Teetied heißt. Man trinkt den Tee aus kleinen Moccatassen und süßt mit Kandiszucker („Kluntje“), dazu gibt’s den Rahm frischer Kuhmilch. Nach alter Sitte werden zur Begrüßung mindestens drei Tassen getrunken („Dree is Ostfreesenrecht“) und wer keinen Tee mehr wünscht, lässt den Teelöffel in der Tasse.

In Norden, der ältesten Stadt Ostfrieslands, führt ein Teemuseum in die Geschichte und Bedeutung des ostfriesischen „Nationalgetränks“ ein. Die ganze Verarbeitungskette vom Anbau der Teepflanze über Ernte und Verarbeitung bis zum fertigen Fernhandelsprodukt kann man hier besichtigen.

Pinkel, Nagelholz und süße Suppen

Passend zur Landschaft ist die Küche Ostfrieslands herzhaft und nahrhaft, eher kräftig und deftig als fein. In den letzten Jahren wird die Urtümlichkeit vieler ostfriesischer Speisen jedoch als Standortvorteil entdeckt: Gourmet-Restaurants entwickeln Varianten der traditionellen Spezialitäten und in Verbrauchermärkten wirbt man mit Sonderaktionen für altostfriesische Landesprodukte.

Das wohl bekannteste ostfriesische Hauptgericht ist der Grünkohl mit Pinkel (eine geräucherte Grützwurst), ersatzweise mit Kassler oder durchwachsenem Speck. Das Fleisch wird im Grünkohl mitgegart und mit mildem Senf abgeschmeckt. Seinen unverwechselbaren Geschmack bekommt dieses Gericht allerdings erst nach dem ersten Frost, den der Grünkohl noch vor der Ernte erlebt haben muss, um sein volles Aroma zu entfalten.
Sehr beliebt sind die bei Winteranbruch statt findenden Grünkohlfahrten, auf denen man „boßelt“ (ein Spiel ähnlich dem französischen Boule), viel Korn trinkt und dann in einem Landgasthof bei Grünkohl und Pinkel weiter feiert.

Gepökeltes, Gebratenes und süße Suppen

Geschlachtetes wird in Ostfriesland selten geräuchert, sondern eher gepökelt oder luftgetrocknet. Schinken, Speckseiten und Würste hingen in den Bauernküchen im “Wiem” von der Decke herunter, dicht beim offenen Feuer. Luftgetrocknete Schinken und Hartwürste („Pümmel“) sprechen für die Qualität der Metzger, hierzulande Schlachter genannt. Eine noch immer recht teuer Spezialität ist das „Nagelholz“, ein sehr hart gewordenes tief dunkles Dörrfleisch vom Rind, das hauchdünn geschnitten serviert wird.

Snirtjebraa ist ein weiteres beliebtes Fleischgericht der Ostfriesen. Frischer Nacken- oder Schulterbraten vom Schwein wird scharf angebraten und dann im Brattopf geschmort.

Suppen wurden in Ostfriesland erst mit der Ausbreitung moderner Kochherde Teil der Landesküche. Dem nördlichen Geschmack entsprechend sind es oft süße oder zumindest süßsaure Suppen, z. B. die würzige “Cremotateriesopp“, die “Plummsopp” mit Pflaumen und die “Sagosopp”, eine mit Sago angedickte Fruchtsuppe aus Holunderbeeren oder Rhabarber.

Mehr als eine Sättigungsbeilage ist der „Mählpüt“, ein Hefekloß, der in ein Tuch einknüpft, unter dem Deckel eines großen Topfes befestigt und dann im Wasserbad gegart wird. Er wird in Scheiben geschnitten serviert und entweder süß mit Birnen und ausgelassenem Speck oder herzhaft mit Zuckererbsen und Schinken verspeist.

Appetit auf Meer ?

Kutterfrische Krabben und fangfrischen Fisch gibt’s aufgrund der Lage an der Nordsee überall in Ostfriesland. Die köstlichen kleinen Krebse heißen „Granat“ und werden noch an Bord in Salzwasser gekocht und trugen der ganzen Küste den scherzhaften Beinamen “Costa Granata” ein.
Frischer Räucheraal ist landesweit beliebt und wird in den Restaurants schon mal zeitgemäß verfeinert – z.B. als Aalsalat mit Ratatouille – angeboten. Gebratene Makrelen, Hering in Sahnesauce, Salzheringe, Mattjes mit grünen Bohnen, gebratene Stinte und „Pannfisch“ (ursprünglich ein Reste-Essen) sind weitere Beispiele beliebter ostfriesischer Fischvariationen.

Wem wir jetzt Appetit gemacht haben, Ostfriesland auch mal kulinarisch zu erkunden, dem empfehlen wir als Ausgangspunkt für genießerische Ausflüge z.B. einen Wellnessurlaub an der Nordsee - in einem der Nordsee Wellnesshotels.

Bayern kulinarisch: Deftiges und Kräftiges

Der Freistaat Bayern ist das flächengrößte Bundesland und umfasst mehrere beliebte Urlaubslandschaften: die Bayrischen Alpen, das Alpenvorland, Oberbayern mit seinen großen Seen, das Ostbayrische Mittelgebirge, sowie die Schwäbische und Fränkische Alb.
Die bayrische Küche weißt dem entsprechend regionale Unterschiede auf und ist auch stark verwandt mit den Küchen der Nachbarregionen, besonders mit Österreich, Schwaben und Böhmen (Tschechei).
Es wundert also nicht, dass das Essen in Bayern ganz allgemein recht kalorienreich und rustikal daher kommt. Schweinefleisch, Mehlspeisen, Soßen, Knödel und Kraut sind typisch für die Region.

Schweinshaxn, Schweinsbraten und Saure Lüngerl

BayernFangen wir mit den Fleischgerichten an: Die Schweinshaxn ist ein ganzer Schenkel vom Schwein mit Knochen und Haut, der gerne mit Semmel- oder Kartoffelknödel und Sauerkraut serviert wird. Wem das noch nicht fett genug ist, der bestellt eine Surhaxn. Schweinsbraten, Kalbshaxe, Spanferkel und Schäufele (Schweineschulter) sind ebenfalls beliebte, deftige Hauptgerichte.

Ähnlich wie in Schwaben und Österreich haben auch in Bayern Innereien einen Platz auf der Speisekarte, z.B. saure Lüngerl, Kalbsnieren, gebackener Kalbskopf und saure Kutteln. Bei letzteren handelt es sich um aus dem Rindermagen geschnittene Fleischstreifen, die für Einsteiger ein wenig gewöhnungsbedürftig wirken - probieren lohnt auf jeden Fall!
Als Beilagen zu den Fleischgerichten werden Semmelknödel, Kartoffelknödel, einfache Semmeln und Bretzeln („Brezn“), aber auch schwäbische Spätzle gereicht.
Sauerkraut spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und als wichtigster Salat gilt der Krautsalat mit Speck, worin sich ein weiteres mal die bayrische Vorliebe fürs Deftige zeigt.

Imbisse und „Brotzeit“

Die wohl bekannteste Spezialität aus München ist die im Jahr 1857 erfundene Weißwurst. Sie wird traditionell frühmorgens hergestellt und als spätes Frühstück oder „Brotzeit“ auf Märkten und in Wirtshäusern mit süßem Senf, Brezel und Weißbier verzehrt.

WeisswurstEs handelt sich dabei um eine helle, nicht gepökelte Brühwurst aus feingemahlenem Kalbfleisch, Schweinerückenspeck und Gewürzen.
Fleischpflanzerl heißt die bayrische Variante der Boulette bzw. Frikadelle, die entweder mit Brötchen oder Kartoffelsalat verzehrt wird. Sehr beliebt als Zwischenmahlzeit ist auch der Leberkäs in einer Semmel, der in Bayern oft besonders gut schmeckt, weil er mit frisch gebackenen Leberkäse zubereitet wird. Der besteht aus Rindfleisch, nicht etwa aus Leber oder Käse, wie der Begriff eigentlich vermuten lässt.

Eine weitere bayrische Spezialität zur Brotzeit ist der „Obatzte“, auch Obatzda oder Obazda („Angebatzter, Angedrückter) genannt. Dabei handelt es sich um eine pikante Käsecreme, die ursprünglich aus Käseresten bestand, die mittels Gewürzen und Butter wieder schmackhaft gemacht wurden.
Heutzutage besteht Obatzter aus reifem Camembert und schaumig gerührter Butter, fein gehackten Zwiebeln, Gewürzen und etwas Weißbier. Kräftigere Varianten bestehen aus Limburger oder Romadur, mildere Versionen enthalten auch Quark oder Frischkäse.

Der Nachtisch: Süß und gehaltvoll

Bei den Süß- und Nachspeisen zeigt sich der Einfluss benachbarter Küchentraditionen besonders stark: der beliebte Kaiserschmarrn, ein süßes Gericht aus auseinander gerupftem und gebratenen Pfannkuchenteig, stammt aus Österreich. Auch der Ursprung des berühmten Gugelhupfs - ein Napfkuchen aus Hefeteig mit Rosinen – soll der Legende nach in Österreich liegen: ein mittelfester Teig aus Mehl, Eiern, Milch, Butter, Mandeln, Rosinen und Hefe wird in der typischen Gugelhupf-Form gebacken und mit Puderzucker bestreut oder mit Schokolade überzogen.

Zwetschgendatschi BayernDie Erfindung des „Zwetschgendatschi“ beanspruchen dagegen die Augsburger für sich. Der in ganz Süddeutschland, Österreich und der Schweiz verbreitete Blechkuchen besteht aus einem Hefe- oder Mürbeteig, der mit halbierten Zwetschgen belegt wird – traditionell korrekt ist er nur ohne Streusel!

Aus höfischer Tradition stammt die Prinzregententorte, die aus mehreren dünnen Böden und Schokoladenbuttercreme besteht. Das Torte ist auch äußerlich mit einem Schokoladenguss überzogen und hat als Tortenspezialität für München eine ähnlich heraus ragende Bedeutung wie die Sachertorte für Wien.

Alles in allem kann man es sich in Bayern kulinarisch so richtig gut gehen lassen, dieser Artikel kann leider nur einen Bruchteil der vielen Spezialitäten aufführen, die man als Reisender mal probieren sollte. Sollten Sie in nächster Zeit Gelegenheit haben, Bayern einen Besuch abzustatten, empfehlen wir die folgenden Hotels und Websites: Wellnessurlaub Bayern, Hotels in Bayern, Kurzurlaub in Bayern

Krabben, Dorsch und Meerforelle: Vom Speisefisch an deutschen Küsten

SpätzleÜber gesunde Ernährung wird viel geschrieben und oft sind die Empfehlungen von gestern die Warnungen von heute. Anders beim Fisch, der von den Ernährungswissenschaftlern empfohlen wird:
Fisch ist supergesund, ist eine sehr bekömmliche Proteinquelle und wichtig für die Versorgung mit Jod, Vitaminen und Spurenelementen. Das Fett der Fische besteht zudem zum größten Teil aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren, darunter die wichtigen Omega3-Fettsäuren.
Studien ergaben eine Beziehung zwischen vermehrtem Fisch-Konsum und vermindertem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – spätestens, seit dieser Nachricht achten viele Bundesbürger darauf, Fisch mindestens zweimal wöchentlich in den Speiseplan einzubeziehen.

Mehr als panierter Seelachs

So richtig auf den Fisch gekommen sind deutsche Nicht-Küstenbewohner erst seit den 70gern, als es selbstverständlich geworden war, Reisen in den Mittelmeerraum zu unternehmen. Die lecker gegrillten und gebratenen Fische und Meeresfrüchte fanden viele Freunde, und so wuchs bald auch zu hause die kulinarische Bandbreite über das panierte Seelachsfilet mit Remouladensoße hinaus.
Das Lachssteak wurde zum „Hähnchen der 90ger“ und heute können wir aus einer Vielzahl von Arten aus Süß- und Salzwasser wählen: frisch, heiß oder kalt geräuchert, gesalzen, getrocknet, eingelegt und als Konserve oder tief gekühlt. Noch leben wir im Schlaraffenland, was den Fischverzehr angeht, doch hat der hohe Konsum auch seine Schattenseiten, denn manche Art ist bereits überfischt und Umweltverbände mahnen zur Beschränkung.

Große Auswahl an den deutschen Küsten

An Nord- und Ostsee hat man sich auf den allgemeinen Trend zum Fisch eingestellt und wirbt zunehmend mit den Schätzen, die dort immer schon zum kulinarischen Lebensstandard gehörten.
Fisch frisch vom Kutter direkt ins Restaurant und auf den Tisch ist in den Küstenorten keine Ausnahme. Dorsch, Lachs, Hering, Makrele, Meerforellen, Flunder, Steinbutt, Hornhecht und viele weitere sind im Angebot.
An der Ostsee werden auch die „Boddenfische“ wie Zander, Hecht, Aal, Schnäpel, Barsch und Brachsen verarbeitet, an der Nordsee hat die Nordseegarnele (auch „Granat“ genannt) große Bedeutung. Das Angebot an geräucherten Spezialitäten ist ebenfalls riesig: Reisende können die so haltbar gemachten Köstlichkeiten unproblematisch mit nach hause nehmen.

Reisen und Events rund um den Fisch

Mittlerweile locken in verschiedenen Küstenstädten kleine und große Sonderveranstaltungen und Feste zum gemeinsamen Feiern und Schlemmen rund um den Fisch. Zum Beispiel auf der Kieler Muschelwoche (28. September–7. Oktober 2008): Im maritimen Zelt am Bootshafen gibt’s zehn Tage lang „Muscheln satt“ , während Nicht-Muschelesser an der Sprottenbar leckere Alternativen finden.
Stars des Events sind dieses Jahr die Köche des „Lüneburghaus“, die die Meeresfrüchte in einem schmackhaft-würzigen Sud zubereiten.

Auch die Husumer Krabbentage am 13. und 14. Oktober sind für Fischfreunde ein Highlight, dass man nicht auslassen mag: Ein ganzes Oktoberwochenende steht im Zeichen der Nordseekrabbe!
Auch in diesem Jahr wird das Fest am Husumer Hafen tausende Besucher mit einem abwechslungsreichen Programm begeistern: An den Krabbentagen bitten Krabbenfischer an Bord, Landratten können sich im Krabbenpulen üben und Kochbegeisterte verraten ihr Lieblingsgericht beim großen Rezeptwettbewerb. Auch die Fischereigenossenschaften beteiligen sich und informieren über ihre Arbeit rund um Fang und Verarbeitung der Krabben.

Die Rostocker Dorschwoche vom 29. September bis zum 6. Oktober darf in einem solchen Überblick nicht fehlen.
Der geschmacklich heraus ragende Fisch, der andernorts auch Kabeljau genannt wird, ist besonders fettarm und verleitet somit zum „Mehr-Essen“, das die Rostocker und ihre Gäste in diesen Tagen gemeinsam zelebrieren und gehörig feiern. Während auf dem Fischmarkt an der Warnemünder Mittelmole frischer Ostseefisch und andere Spezialitäten geboten werden, gibt es am Samstag auf dem Universitätsplatz im Stadtzentrum Fingerfood und ein Kochstudio. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Mecklenburg-Vorpommern präsentiert dazu spezielle Angebote aus der Region. Maritime Livemusik, stimmungsvolle Hafenrundfahrten und die Möglichkeit zum Hochseeangeln runden das breite Programmangebot ab.

Wer die Küstenorte auf eigene Faust bereisen will, z.B. für ein Wellness-Wochenende, das auch kulinarisch sinnlichem Genießen dient, dem empfehlen wir ausgesuchte Hotels an der Ostsee als Augsgangspunkt, z.B. dieses Wellnesshotel in Kühlungsborn, welche über ein ausgezeichnetes Restaurant verfügt.

Die Schwäbische Küche: Mehr als Maultaschen und Spätzle

SpätzleWer an schwäbisches Essen denkt, dem fallen zu allererst die weit über die Grenzen des „Schwoabeländles“ hinaus bekannten Teigwaren ein: Spätzle, die schwäbische Großmütter einst noch direkt vom Brett ins kochende Wasser schabten, sind lange schon zur internationalen Spezialität aufgestiegen: Als Beilage zu mit Essig gesäuerten Linsen und Saitenwürsten (Linsen und Spätzle), mit Semmelbröseln und gerösteten Zwiebeln, oder auch mit Käse überbacken, womit sie dann Käs’spätzle heißen und als eigenständiges Gericht serviert werden. Mehr zum Thema Spätzle gibts auch hier

Was der Herrgott nicht sieht

Auch Maultaschen, die zweite schwäbische Berühmtheit, begeistern Liebhaber weit über die Landesgrenzen hinaus: Teigtaschen, regional unterschiedlich gefüllt mit einer Mischung aus Hackfleisch, Spinat, Bratwurstbrät, eingeweichten Brötchen („Weckle“) und Gewürzen, die entweder in der Suppe gekocht, meist aber angebraten und ebenfalls mit Zwiebeln überbacken verzehrt werden. Auch die vegetarische Variante mit Spinat und Quark in der Füllung ist sehr delikat!
Die Spätzle sollen als Fastenspeise erfunden worden sein mit dem Kalkül, dass der gestrenge Herrgott das mit Spinat und Nudelteig getarnte Fleisch nicht erkennen werde. Man nennt sie deshalb mancherorts auch „Herrgottsbscheißerle“.

Dass es insbesondere Teigwaren sind, für die Schwaben berühmt ist, liegt an den kargen Lebensbedingungen, die z.B. in der Schwäbischen Alb über Jahrhunderte kaum Viehzucht erlaubten. Ebenso sorgte der pietistische Einfluss dafür, dass man sich nicht der Völlerei hingab und eher einfache Speisen (vor allem Mehlspeisen und Innereien) vorzog. Im Lauf der Zeit entstanden so wohlschmeckenden Spezialitäten, bei deren Genuss man den Braten auch heute noch nicht vermisst!

Schupfnudeln, Flädle, Pfitzauf

Außer Spätzle und Maultaschen finden sich noch weit mehr Gaumenfreuden unter den schwäbischen Teigwaren: Z.B. Schupfnudeln, auch „Buabaspitzla“ genannt: spitz zulaufende Klößchen, deren Teig zur Hälfte aus Mehl, zur Hälfte aus Kartoffelmehl besteht. Mit Sauerkraut angebraten und Kassler dazu ist es ein herzhaftes Hauptgericht, doch kann man sie auch süß, nämlich mit Apfelmus, Zucker und Zimt servieren.

Auch Schwäbische Pfannkuchen - in der Pfanne gebratene Eierkuchen - werden so zu einer beliebten Süßspeise, doch werden sie ebenso gerne mit einer kräftigen Hackfleischfüllung gereicht. Dicker als französische Crepes, aber deutlich dünner und fester als ein Omelett, eignen sich übrig gebliebene Pfannkuchen optimal zur Herstellung von „Flädle“: man schneidet sie in Streifen und gibt sie in eine klare Fleischbrühe, die damit zur „Flädle-Supp“ wird.

Die weniger bekannten „Pfitzauf“ sind eine wahrlich exotische Variante desselben einfachen Teigs, aus dem auch die Pfannkuchen gemacht werden: Zähflüssig in spezielle Pfitzaufformen gefüllt und im Ofen gebacken, poppen sie zu lockeren Souffles auf, die als Süßspeise (mit Apfelmus, Zucker und Zimt, eingemachten Früchten oder Vanillesoße) wunderbar munden. Man kann sie auch pikant mit Käse und Schinken kombinieren, doch ist diese moderne Weiterentwicklung nicht mehr ureigentlich schwäbisch.

Fleischgerichte

Natürlich besteht die schwäbische Küche nicht nur aus Teigwaren: neben Zwiebelrostbraten und Lammbraten ist insbesondere der schwäbische Sauerbraten erwähnenswert. Am besten wird er, wenn man ihn selber einlegt: Wein, Essig, Suppengemüse und Gewürze geben dem Rindsbraten binnen mindestens 4-tägiger Einlegezeit den besonderen, leicht säuerlichen Geschmack. Zusammen mit gestückelten Möhren wird das Fleisch dann gebraten und nach und nach der Sud dazu gegeben, der am Ende mit süßer Sahne verfeinert zu einer wohlschmeckenden Soße wird. Dazu gibt’s schwäbischen Kartoffelsalat (ohne Mayonnaise!) und natürlich Spätzle.

Auch die Vorliebe der Schwaben für Innereien hat sich bis heute erhalten, darunter Gerichte, die für manch einen gewöhnungsbedürftig sein mögen, doch empfiehlt sich auf jeden Fall ein unvoreingenommes Testessen! Zum Beispiel „saure Nierle“ oder „saure Leber“ mit Spätzle und grünem Salat, oder – für ganz Mutige – auch mal „saure Kutteln“: lange gekochter Rinderpansen, in Streifen geschnitten und süßsauer in einer Mehlschwitze zubereitet.

Ein Viertele schlotzen

Zu allen Gerichten empfiehlt sich ein „Viertele“ (0,25) des traditionellen schwäbischen Trollingers. Riesling, Trollinger, Schwarzriesling und Lemberger sind heute in Württemberg die führenden Sorten, doch trinkt man den Wein nicht, sondern „schlotzt“ ihn. Und zum schwäbischen Weinschorle gibt es den schmunzelnd vorgetragenen Tipp: Sonntags den Wein und Montags das Wasser trinken!

Und noch ein Urlaubstipp: Wie wäre es mit einem Wellnessurlaub im Schwarzwald ?